Zielsetzung des Projektes
Unter dem Credo „Mehr als ein Zuhause für Obdachlose! Wir schaffen einen Ort als neues Bindeglied zwischen ,denen da drinnen und euch da draußen’“ startete die Herberge zur Heimat im Frühjahr 2015 ihr Projekt. 2 ½ Jahre haben Bewohner und Mitarbeiter der Herberge gemeinsam mit Nachbarn überlegt, wie sich die Herberge für das Quartier öffnen könnte und dann gemeinsam angepackt und die Herberge neu gestaltet.
Die Bewohner der Herberge zur Heimat in Hildesheim haben mit und für dieses Projekt Verantwortung für sich und andere übernommen. Partizipation soll Alltag werden und wir haben gemeinsam Lust auf Neues.
Projektbeschreibung
Die eigentliche Idee hinter unserem Projekt war, in einem Beteiligungsprozess bestehend aus Bewohnern, Mitarbeitern und Nachbarn der Herberge zu überlegen, was die Herberge als soziale Einrichtung mitten im Stadtteil für das Quartier tun kann:
• Wie kann sich die Herberge öffnen?
• Wie kann man Schwellenängste abbauen?
• Welche Angebote kann man für Nachbarn schaffen?
• Was können alle gemeinsam tun und erschaffen?
• Wie können sich alle auf Augenhöhe begegnen?
• Wie soll die Herberge zur Heimat verändert werden?
Das Gast.Haus-Projekt soll letztendlich nicht nur Nachbarn und Gäste ins Haus locken, sondern die Bewohner sollen sich weiterhin im Hause und auch mit der neuen Situation wohl fühlen und alle gemeinsam sollen das Haus mit neuem Leben und einem neuen Geist füllen; Lesungen und Musik im Speiseraum oder im kleinen Hof, gemeinsam in der Werkstatt werkeln-gemeinsam leben und erleben.
Die Mitmach.Werkstatt ist sein Juni 2018 1x wöchentlich geöffnet. Nachbarn können die Werkstatt nutzen: zum Werkeln für Holzarbeiten, Fahrradreparaturen etc. Bewohner und ehrenamtliche Helfer bieten dazu ihre Unterstützung an. Hier ist ein Raum für Begegnungen entstehen.
Wir wollen weiter machen! Wir haben neben der Mitmach.Werkstatt und der Schlafkojen schon neue Ideen, die wir gemeinsam umsetzen wollen. Gemeinsam wollen wir auch neue Nachbarn kennen lernen. Wir möchten einen Schrebergarten pachten und hier eigenes Gemüse und Obst anbauen. Wir sind gespannt, ob uns auch das gelingt.
Bisherige Ergebnisse
Der Eingangsbereich der Einrichtung wurde neu hergerichtet und einladend gestaltet (neue Eingangstür, renoviertes Treppenhaus). Das Souterrain wurde zu Schlafkojen für kranke Menschen auf der Straße umgebaut. Hier ist auch eine Schlafkoje für Wandergesellen auf der Walz entstanden. Hier wurde auch das Bad saniert.
Unsere Tür zum Hof wurde zu einem Tor zum Hinterhof umgestaltet. Wir haben unsere Werkstatt vergrößert und haben diese für unsere Nachbarn geöffnet. 1x wöchentlich findet unsere Mitmach.Werkstatt statt. Hier können Nachbarn und Bewohner gemeinsam werkeln, Fahrräder reparieren, sich gegenseitig Tipps geben und sich kennen lernen. Die Mitmach.Werkstatt wird von Bewohnern der Einrichtung und von Nachbarn des Quartiers sehr gut angenommen.
Das Bild der Einrichtung im Stadtteil hat sich verändert. Nachbarn waren und sind neugierig und interessiert. Es findet Begegnung auf Augenhöhe statt.
Was ist das Innovative des Projektes?
Die Idee dieser Partizipation! Bewohner einer Wohnungsloseneinrichtung gestalten gemeinsam mit Nachbarn die Einrichtung neu.
Im Rahmen des Projektaufrufes „Städtische Energien – Zusammenleben in der Stadt“ werden Projekte gefördert, die Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe verstehen. Die gemeinsame Verantwortung und das gemeinsame Schaffen stehen hierbei im Mittelpunkt. Stadtentwicklung heißt demnach, alle Akteure in die Planung und Durchführung zu integrieren und allen Herausforderungen, die diese Zusammenarbeiten mit sich bringen, zu begegnen.
Bei der Stadtplanung geht es um die Frage, ob es angesichts sehr unterschiedlicher persönlicher und sozialer Voraussetzungen und sich ausdifferenzierender Lebensstile wieder ein gemeinsames Interesse gibt. Ziele des Beteiligungsprozesses sind zum einen die Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Quartier und zum anderen die Übernahme der Verantwortung der Bürger für das eigene Umfeld. Hemmschwellen und Ängste sollen abgebaut werden.
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